Am 24. Juni 2023 machten sich einige Mitglieder der Ortsverbände Bleckede und Dahlenburg auf, zu einer Radtour, um direkt vor Ort das Thema „Windkraftausbau im Wald“ zu besprechen. Mit dem Ziel, die neuen Windräder in Thomasburg zu erkunden und die Auswirkungen von Windrädern auf Wald, Mensch und Natur zu erleben, startete die Gruppe im Wald zwischen Breetze und Ellringen.
Die malerische Route
Unterwegs durch das Waldgebiet Bargmoor wurde sichtbar, dass viele Flächen bereits mit Laubbäumen unterpflanzt wurden, um in Zukunft einen klimaangepassten Mischwald zu erlangen. Nach einigen Kilometern erreichten wir schließlich das erste Etappen-Ziel: die neuen Windräder in Thomasburg. Die imposanten Anlagen drehten sich weit oben im Wind und versorgten die Region mit grüner Energie, während unten auf dem Feld Nutzhanf zur Fasergewinnung bzw. als Gründüngung wuchs.
Beeindruckt von der Effizienz und dem Potenzial der Windkraft als saubere Energiequelle und den nachwachsenden Rohstoffen auf dem Feld darunter, setzte die Gruppe die Radtour fort auf einer angenehmen Strecke, vorbei an malerischen Aussichten und durch charmante Dörfer, die einmal mehr die touristische Wertigkeit unserer Region zeigten. Die Route führte durch idyllische Feldwege vorbei an Wiecheln, am Ende teilweise recht steil, was die Radtour zu einer sportlichen Herausforderung machte.
Schließlich erreichte die Gruppe das Gästehaus Hof Leesthal, wo wir von Erik Nagel mit frischem Kaffee und leckerem Kuchen im wunderschönen Naturgarten empfangen wurden. Hier konnten wir eine wohlverdiente Pause einlegen und uns stärken, während alle Teilnehmenden sich angeregt über das Spannungsfeld Umweltschutz, erneuerbare Energien und dahinterliegende Interessen verschiedener Akteure austauschten.
Verschiedene Positionen in der Diskussion
Die Diskussion fokussierte sich auf die Vereinbarkeit von Naturschutz und dem Ausbau der Windkraft. Einige der Redner:Innen äußerten ihre Sorge darüber, dass die Abschaffung der Umweltverträglichkeitsprüfung im neuen Raumordnungsprogramm die Tür für die ungehinderte Ausweisung neuer Windkraftanlagen öffnen könnte. Gerade im Wald Bargmoor sei die Datenlage noch nicht ausreichend, um die ökologische Wertigkeit des Waldes zu bestimmen und fundierte Entscheidungen über den Aufbau von Windkraftanlagen zu treffen. Unser umweltpolitischer Sprecher der Fraktion im Kreistag, Ralf Groß erläuterte, dass es wichtig sei, Naturschutz und erneuerbare Energien in Einklang zu bringen. Der Ingenieur für Landschaftsplanung betonte, dass umweltverträgliche Windenergieprojekte in Absprache mit den örtlichen Gemeinden und Naturschutzbehörden entwickelt werden sollten, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.
Vorläufiges Fazit
Die Teilnehmer:Innen waren sich einig, dass eine nachhaltige Energieversorgung unerlässlich ist, aber dass es ebenso Priorität haben muss, die Natur und die ohnehin schrumpfenden Lebensräume von Tieren und Pflanzen zu schützen.
Die angeregte Diskussion spiegelte das Engagement und die Leidenschaft der Bündnis 90/die Grünen unserer Region für den Umweltschutz wider. Nachdem die Themen ausführlich besprochen waren, einigten sich die Teilnehmenden auf die Position, dass ohne ausreichende und belastbare Datenlage zur ökologischen Wertigkeit einer Waldfläche nicht für deren Ausweisung als Vorrangfläche für Windkraft gestimmt werden sollte.
Gleichzeitig werden sich die Ortsverbände dafür einsetzen, eben solche Datenerhebungen bei den zuständigen Behörden einzufordern, bevor über die Ausweisung einer Fläche entschieden wird.
Die Radtour der Ortsverbände Bleckede und Dahlenburg der Bündnis 90/die Grünen war nicht nur ein schönes Naturerlebnis, sondern bot auch eine wertvolle Gelegenheit, sich mit den wichtigen energie- und umweltpolitischen Themen unserer Region auseinanderzusetzen und einen stärkeren gemeinsamen Umgang der beiden Ortsverbände mit den aktuellen Herausforderungen zu beschließen.